Ravens-Legende Ray Lewis und Patriots Running Back Shane Vereen. (Foto © Diverse)
Schematische Überlegenheit ist in der NFL – und in den Playoffs besonders – einer der wichtigsten Faktoren im Spielverlauf. Wer Mismatches am Feld erzeugen kann, kann athletische Defizite wettmachen und das Tempo leichter diktieren. Werfen wir einen Blick auf einige Schlüsselfragen:
Wenn die Baltimore Ravens den Ball haben
Die Ravens werden als Grundoffense nicht weit weg von ihrem üblichen run-run-bomb Modell abweichen, haben aber in diesem Spiel die Möglichkeit, die Patriots auf dem falschen Fuß zu erwischen, wenn sie bei 1st Down das Luftduell für sich entscheiden. Die Patriots sind 30. der NFL gegen 1st Down Pässe und zeigen hier eine der wenigen Schwachstellen in einer ansonsten deutlich verbesserten Unit. Die Secondary der Patriots ist mit dem Zugang von CB Aqib Talib und der Beförderung von CB Alfonzo Dennard zum Starter einen Tick flotter und spielfreudiger geworden, weshalb ein Beharren auf die Außenbahnen für Ravens QB Joe Flacco nicht unbedingt der einzige Weg zum Erfolg sein muss. Vielmehr dürfte es entscheidend sein, ob TE Dennis Pitta und TE Ed Dickerson sich gegen LB Jerod Mayo und LB Dont`a Hightower über die Mitte durchsetzen werden können. In einem ironischen Twist hätten Coach John Harbaugh und Offensive Coordinator Jim Caldwell die Chance, ausgerechnet die Boston TE Party mit einem TE-lastigen Gameplan bei 1st Down etwas ins Schwitzen zu bringen.
Wenn die New England Patriots den Ball haben
Die Ravens Defense spielte bisher in den Playoffs über ihren Verhältnissen, was gute Defenses gerne tun, und eventuell findet sie auch eine Lösung gegen die Patriots Runnning Backs, was vermutlich ein sensationelles Spiel von LB Ray Lewis verlangen würde. Aber selbst wenn man Shane Vereen und Stevan Ridley unter Kontrolle halten kann und TE Aron Hernandez nicht allzuviel Schaden anrichtet, die Patriots können noch immer jedes Spiel diktieren mit WR Wes Welker. Die Ravens haben den ehemals nur als Special Teams-Ass agierende CB Corey Graham zum Nickelback befördert und er sah gegen Peyton Manning – mit Verlaub – brillant aus. Wenn er eine weitere Zauberpartie gegen Welker abliefern kann, ist die geölte Tom Brady Maschine um ein Zahnrad ärmer. Zusammen mit der von den Ravens immer an den Tag gelegten Angstfreiheit bei der Frage „Brady blitzen, oder nicht?“ – 31 von 32 Teams entscheiden sich im Regelfall dagegen, die Ravens nie – könnte das schon genug sein, um eine klar favorisierte Truppe in einen spannende Schlagabtausch zu verwickeln.
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