Ausgerechnet in Oakland rutschten die Chiefs aus. Damit hätte Andy Reid wohl nicht gerechnet. (Foto © Scott Clarke / ESPN Images)

Es ist endlich vollbracht - die Oakland Raiders haben nach einer sehr, sehr langen Durststrecke endlich wieder einen Sieg einfahren können. Der kleine, aber doch merkbare Formanstieg der letzten Wochen hat sich nun endlich bezahlt gemacht. Beim 24:20-Sieg gegen die Kansas City Chiefs lief endlich wieder einmal so gut wie alles zusammen für die Heimischen. Im Vorhinein wurde eigentlich nur über die Höhe des Sieges der Chiefs geraten, denn nach den letzten fünf Wochen, in denen man nicht nur fünf Siege feiern konnte, sondern auch Gegner, wie die Seattle Seahawks besiegen konnte, war es undenklich, dass das Team von Andy Reid hier nicht als Sieger vom Platz geht. Aber dass ist doch das schöne an der NFL, man kann sich im Vorhinein eigentlich nie sicher sein.

Derek Carr, Quarterback der Oakland Raiders, lieferte diese Woche eine ruhige Performance ab, war aber zur Stelle, wenn er gebraucht wurde. Mit seinem Touchdown Pass auf James Jones 1:42 vor Spielende, ebnete er seinem Team den Weg zum ersten SIeg nach 17 Niederlagen in Serie oder umgerechnet über einem Jahr. Er war aber nicht die einzige schillernde Figur im Spiel der Gastgeber, denn Charles Woodson stellte unter anderem einen NFL Rekord auf. Keinem Spieler war es zuvor gelungen 20 Sacks und 50 Interceptions in einer Karriere zu erzielen. Und der dritte im Bunde sollte Latavius Murray sein. Der Runningback, der diese Woche zum ersten Mal in die Starterrolle schlüpfen durfte, war maßgeblich am Blitzstart der Kalifornier beteiligt. Am Ende kamen zwar 112 Rushing Yards und zwei Touchdowns, aber auch eine Gehirnerschütterung heraus, die ihn am weiterspielen hinderte.

Die Kansas City Chiefs mussten nach den zwei Murray Touchdowns also früh einem 14:0-Rückstand hinterherlaufen. Sie taten sich ziemlich schwer gegen eine aggressive Mannschaft, die genug Hohn und Spott über sich ertragen musste. Bis zur Halbzeitpause gelang den Gästen aber auch nicht mehr sonderlich viel. Einzig Cairo Santos konnte ein Field Goal aufs Scoreboard der Chiefs bringen. Alex Smith und Co. hatten sich sicherlich einen ruhigeren und angenehmeren Arbeitstag vorgestellt. Es war jedoch noch genügend Zeit in der zweiten Spielhälfte vorhanden, um dem Spiel eine Wende zu geben.

Es sollte auch zu einem Comeback Versuch der Gäste kommen, denn nachdem Sebastian Janikowski einen Field Goal Treffer für die Raiders erzielen konnte, drehte Alex Smith ein wenig auf und brachte sein Team mit zwei Touchdown Pässen wieder heran. Zuerst war es Tight End Anthony Fasano, der einen 19 Yards Pass von Smith verwerten konnte. Nur wenige Augenblicke später war es Jamaal Charles, der einen kurzen Pass von Smith dafür nutzte, um seine Gegenspieler alt aussehen zu lassen und für 30 Yards in die Endzone des Gegners zu laufen. Als Cairo Santos sein zweites Field Goal an diesem Abend erzielen konnte, war die Partie nun endgültig gedreht.

Doch diese Rechnung war nicht mit dem Hausherr gemacht. Die Raiders bekamen noch eine Chance, um sich zumindest in die Overtime zu retten. In Field Goal Range war man längst angekommen, doch Derek Carr und Marcel Reece, der in weiterer Folge für den verletzten Murray einsprang, führten die Heimischen bis tief in die Hälfte der Chiefs. Und der Rest der Geschichte ist ja schon bekannt. Carr auf Jones - Touchdown!

Die Defensive der Raiders hielt auch noch die verbleibenden knapp anderthalb Minuten durch und somit war die Sensation perfekt. Oakland steht nicht mehr ohne Sieg da und darf nach langer Zeit wieder jubeln. Für ihre Kontrahenten aus Kansas City war es nach einer langandauernden Siegesserie wieder ein kleiner Dämpfer, denn man eigentlich vermeiden wollte. Im Kampf um den ersten Platz in der AFC West kann man sich aber nächste Woche, im Duell gegen die Denver Broncos, wieder zurückmelden.