Immer wieder lief Russell Wilson den Redskins um die Ohren. (Foto © Phil Ellsworth / ESPN Images)

Wenn man das Endergebnis der Partie Seattle Seahawks gegen Washington Redskins betrachtet, so würde man glauben, dass das 27:17 ein durchaus enges und spannendes Spiel war. Dem war aber nicht ganz so. Denn allein Percy Harvin wurden 3 Touchdowns wegen Strafen aberkannt. Herausragend in dieser Begegnung war wieder einmal Russell Wilson, der knapp 300 Passing Yards, einen Rush Touchdown und zwei weitere Touchdownpässe zu verbuchen hatte. Zudem war Wilson noch für 122 Yards auf den eigenen Beinen unterwegs.

Bei den Gegnern aus Washington haperte es vor allem im Laufspiel. Alfred Morris kam auf gesamt 27 Yards durch Läufe. So kann man kaum ein Spiel gewinnen, obwohl Kirk Cousins nach seinem Vier-Interception-Auftritt aus der Vowoche wieder eine solide Partie ablieferte. Im Endeffekt war es ein hochverdienter Sieg für Pete Carrolls Team, das nun bei drei Siegen zu nur einer Niederlage hält. Das Hauptstadtteam aus Washington verliert durch die Niederlage immer mehr an Boden in der NFC East, wo die Dallas Cowboys und die Philadelphia Eagles voranmarschieren.

Das Scoring eröffnete das Heimteam im ersten Viertel, als Russell Wilson einen Pass über 15 Yards an Jermaine Kearse anbrachte. Wilson hatte dabei kein Problem, den freien Receiver in der Endzone anzuspielen. Die Seahawks legten noch vor der Halbzeitpause ein Schäufchen nach und kam zuerst durch ein Hauschka Field Goal zu drei, in weiterer Folge durch einen Lauf von Russell Wilson in die Endzone zu weiteren sieben Punkten. Es ging spielend leicht für die Offensive aus Seattle. Man schien keine Probleme zu haben, sei es eben im Angriff oder auch in der Defensive. Kirk Cousins und Co. konnten bis dato keinen erfolgreichen Drive starten, geschweige denn irgendwie gefährlich in die Nähe der Seahawks Hälfte kommen.

Doch zwei Minuten vor Ende der ersten Halbzeit packte Cousins einen Pass aus, der die Seahawks Defense alt aussehen ließ und DeSean Jackson verwertete diesen zu einem 60 Yards Touchdown. Die Partie ging also wieder offener in die Halbzeitpause, die Heimischen hatten wieder Lunte gerochen. Als Kai Forbath zu Beginn der zweiten Halbzeit das Spiel durch ein Field Goal zu einem "One Score Game" machte, kam wieder Hoffnung im Lager von Jon Gruden auf.

Doch diese Hoffnung wurde von den Gästen jäh gebremst, denn Wilson spielte im letzten Spielabschnitt wieder seine ganze Klasse aus und machte kurzen Prozess mit den Gastgebern. Ein kurzer Pass auf "Beast Mode" Marshawn Lynch stellte eine sichere Führung wieder her. Auch wenn die Redskins durch einen Andre Roberts Touchdown noch einmal herankamen, kam keine wirkliche Spannung mehr auf. Seattle hatte die Begegnung fest im Griff, ließ nichts mehr anbrennen. Drei Minuten vor Schluss setzte Steve Hauschka mit seinem zweiten Field Goal Treffer den Deckel auf den Topf.

Die Seattle Seahawks fuhren damit den zweiten Sieg in Folge ein, nachdem man sich in Woche 2 den San Diego Chargers geschlagen geben musste. Sicherlich nicht ungelegen wird ihnen auch nicht die Niederlage der Arizona Cardinals gekommen sein, da man nun gemeinsam mit ihrem Divisionsgegner gleich auf auf Platz 1 steht.

Das Leben in Washington wird im Gegensatz dazu immer schwieriger. Mit einigen Erwartungen in die Saison gestartet, ist man nun schon weit weg vom erträumten Ziel "Playoffs". Nur ein Sieg konnte in den ersten fünf Spielen eingefahren werden. Das ist einfach zu wenig. Die einzige Hoffnung in dieser Spielzeit wird wohl bleiben, dass Robert Griffin III. bald wieder verletzungsfrei spielen und seine Leistungen aus der Rookie Saison abrufen kann. Nichts gegen Cousins, aber es war für den neutralen Zuseher schon eine kleine Augenweide, wie RGIII vor 2 Jahren aufgeigte.