Ray Rice wird Joe Flacco nicht mehr zur Verfügung stehen. (Foto © Joe Faraoni / ESPN Images)

Die zweite Woche der Regular Season startet mit einem Klassiker, die Pittsburgh Steelers gastieren bei den Baltimore Ravens. Nach dem medialen Aufruhr um Ray Rice, wird nun endlich wieder Football gespielt.

Dabei wird im M&T Bank Stadium eine der längsten Rivalitäten in der NFL ausgetragen, wobei die Ravens vier der letzten sechs Duelle für sich entscheiden konnten. Die letzten fünf Begegnungen dieser Teams, endeten jeweils mit drei oder weniger Punkten Differenz. Wenn diese Serie hält, kann man ein spannendes Spiel erwarten.

Für beide Franchises ist klar, dass ein Sieg her muss, will man ernsthaft um den Divisiontitel mitspielen. Die Gäste gewannen ihr Auftaktspiel daheim gegen die Browns, die mit ihrem Comeback-Versuch aber fast noch den Sieg am Heinz Field entführt hätten.

Angeführt von Ben Roethlisberger war es bis zur Pause eigentlich eine klare Angelegenheit. Man führte souverän 27:3 und hinterließ einen guten Eindruck in der Defense. Doch im zweiten Abschnitt wurde man von Brian Hoyer und Terrence West auseinandergenommen. Wäre nicht ein Roethlisberger und seine Coolness gewesen, wer weiß, was die Zuschauer in der Overtime gesehen hätten. Le'Veon Bell, Antonio Brown und eben Roethlisberger stachen mit ihren Leistungen heraus. Speziell Brown hatte mit seinem Punt-Return für einige Aufregung gesorgt.

In der Defensive muss Pittsburgh noch einige Adjustments tätigen. Konnte man mit drei Sacks und einer Third Down Efficiency von weniger als 25% die Browns relativ gut kontrollieren, waren die Gegenspieler dank der No Huddle Offense Clevelands meist nicht mehr zu bändigen. Die Front-7 brachte im Verlauf des Spieles kaum Druck auf Hoyer und musste zeitweise dem hohen Tempo Tribut zollen.

Baltimore hingegen musste sich in Cincinnatti den Bengals geschlagen geben, wobei die Führung erst Minuten vor dem Spielende abgegeben wurde. Mit einer weiteren Niederlage gegen einen direkten Kongurenten, wäre der Fehlstart besiegelt.

Ein deutlichen Fragezeichen steht jedoch in der Secondary der Ravens, denn die Verteidigung gegen den Lauf sah letzten Sonntag gegen Giovani Bernard und Jeremy Hill exzellent aus. A.J. Green konnte aber nie kontrolliert werden und Andy Dalton bekam so gut wie keinen Druck zu spüren. Trotzdem schafften es die Ravens, Cincinnatti immer dann wenn es darauf ankam, zu einem Field Goal zu zwingen.

Der Ersatzmann von Ray Rice, Justin Forsett, hatte als Starter einen soliden Job gegen eine starke Laufverteidigung der Bengals verrichtet. Ein Average von 6,4 Yards pro Versuch ist kein schlechter Schnitt . Viel überraschender waren jedoch zwei andere Personen: Joe Flacco und Steve Smith. Zweiterer debütierte zum ersten Mal in einem Bewerbsspiel für Schwarz-Violett. Und dann gleich sieben Receptions für 118 yards, darunter ein 80 Yards Touchdown.

Das Flacco einen guten Arm hat ist bekannt, doch dass er 62 mal versuchte seine Pässe an seine Mitspieler zu verteilen, war ein wenig verwunderlich. Wenn aber nur knapp 55% davon ankommen, und "nur" für 345 Yards (was einen Schnitt von 5,6 Yards pro Wurf ausmacht), rangiert er mit diesen Statistiken unter den letzten Quarterbacks. 

Aber Zahlen und Statistiken bringen am Ende des Tages wieder nichts. Das Team, welches in der Defensive den besseren Eindruck machen wird und den Gegner zu Turnovern zwingt, wird das Spiel für sich entscheiden. Rothlisberger/Bell sind auf jeden Fall höher einzuschätzen als Flacco/Forsett, somit vorweg Vorteil Pittsburgh.