Pittsburgh Steelers @ Minnesota Vikings

27 7 Q1 10 34
3 Q2 10
7 Q3 14
10 Q4 0

London strahlt in Violett

Die Vikings nahmen Pittsburgh auf die Hörner (Foto © Herbert Kratky )

Als offizielles Heimteam konnten sich die Minnesota Vikings in London gegen die Steelers mit 34-27 durchsetzen. Während es eine Zeit lang recht klar für die Vikinger aussah, wurde es am Ende doch noch so richtig spannend und den Fans in England einiges geboten.

Ein ausverkauftes Wembley-Stadion ist durchaus ein würdiger Rahmen für ein NFL-Spiel. Gepaart mit einer entsprechenden Show vor dem Match, wurde den 83.518 Fans auch reichlich Unterhaltung aufgetischt. Brit-Award Gewinner Tinie Tempah drückte auf den Bass, Kiss-Aushängeschild Gene Simmons trällerte die Hymne und der britische Boxer David "The Hayemaker" Haye blies das Vikingerhorn. Damit war alles für ein großes Spiel angerichtet.

Wie ausführlich berichtet, kamen die Steelers ja erst am Freitag in London an, während sich Minnesota bereits seit Anfang der Woche in London vorbereitete. Das schmeckte einigen Pittsburgh-Spielern nicht wirklich und die erste Halbzeit war auch irgendwie ein Spiegelbild dessen. Die Violetten wirkten frischer und wacher, während Pittsburgh Mühe hatte, dem Tempo Schritt zu halten.

Positiv zeigte sich für das "Heimteam" der Wechsel auf der Quarterbackposition. Für den verletzten Christian Ponder durfte Matt Cassel ran, der zwar meilenweit von irgendwelcher Spielpraxis entfernt war, doch eine einwandfreie Partie ablieferte. Klar, die Vikings forcierten primär und auch recht erfolgreich das Laufspiel über Adrian Peterson, doch Cassel brachte auch 16 von 25 Pässen an den Mann und das für 248 Yards und zwei Touchdowns.

Bis zur Pause konnten die Vikings so eine 20-10 Führung herausspielen. Zwei Fieldgoals von Brandon Walsh, sowie je ein Touchdown von Adrian Peterson und Greg Jennings standen einem Steelers-Fieldgoals sowie einem Touchdownlauf von Le'Veon Bell gegenüber.

Zu Beginn des dritten Quarters machte es das Team von Headcoach Mike Tomlin wieder spannend. Mit einem zweiten Rushingtouchdown von Le'Veon Bell wurde auf 17-20 verkürzt, ehe die Vikings so richtig auf das Gas drückten. Der bestens aufgelegte Adrian Peterson (insgesamt 140 Yards) machte seinen zweiten Touchdown, ebenso wie Greg Jennings der nach einem 16-Yards Pass von Cassel erneut in der Endzone stand.

Irgendwie wirkte das Spiel zu diesem Zeitpunkt entschieden, doch die Steelers stecken dich auf. Während im Wembley-Stadion bereits die Welle durch die Zuschauerränge ging und nur mehr violette Fahnen zu sehen waren, drückte Pittsburgh nochmal auf die Tube. Mit einem Touchdown von Jerricho Cotchery und einem weiteren Fieldgoal wurde es tatsächlich nochmal ein One-Score-Game. Auch weil Vikings-Kicker Brandon Walsh in der Zwischenzeit ein Fieldgoal versemmelte und danach ziemlich nervös an der Sideline rumzappelte.

Damit wurde es nochmal ordentlich spannend und die europäischen Fans kamen so richtig auf die Rechnung. "Big Ben" führte seine Steelers in der Stadt wo der echte Big Ben steht, wieder in Richtung Endzone, wo sich das Match aber 19 Sekunden vor dem Ende entschied. Statt den Ausgleich zu erzielen, kassierte Ben Roethlisberger den fünften Sack und fumbelte dabei den Ball. Damit gingen die Vikings als nicht unverdienter Sieger vom Platz.

Für die Steelers war die Reise nach London ein ziemliches Desaster, auch weil das Team nun bei 0-4 steht. Im Übrigen zum ersten Mal seit 1968. Ein wenig ruhmreicher Rekord. Ben Roethlisberger hatte auch wieder einen durchwachsenen Tag, was aber auch erneut an zu wenig Schutz lag. Immerhin warf er 36 erfolgreiche Pässe für 383 Yards und einem Touchdown. Doch die Interception und speziell der Ballverlust kurz vor Spielende waren entscheidend.

Die Vikings ernteten die die Früchte ihrer intensiven Vorbereitung auf das Spiel. Zur Freude über den Sieg beginnt aber nun natürlich auch einen Diskussion um die Spielmacherposition. HC Leslie Frazier fand nach dem Match durchaus lobende Worte für seinen heutigen Ersatz-QB Matt Cassel, wollte sich aber auf keinen Fall auf die Quarterback-Diskussion einlassen. Er betonte lieber, dass die man gesehen hat, dass die Vikings ein gutes Team sind, wenn es gelingt, die Turnovers zu vermeiden. Auf mehrfache Nachfrage gab er aber zu Protokoll, dass der Starting-QB der Vikings nach wie vor Christian Ponder heißt.

Tolle Fotos von Herbert Kratky vom Spiel und dem Drumherum gibt es HIER zu sehen.

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(red)

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Giants 7 - 31 Chiefs
Steelers 27 - 34 Vikings
Cardinals 13 - 10 Buccaneers
Ravens 20 - 23 Bills
Jets 13 - 38 Titans
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Eagles 20 - 52 Broncos
Redskins 24 - 14 Raiders
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